Diese Maschine ist die zur Zeit älteste erhalten gebliebene Bf 109.
Sie wurde im Frühjahr 1939 bei der Erla Maschinenwerk G.m.b.H. Leipzig gebaut und zerlegt per Schiff nach Spanien geliefert. Dort wurde sie in La Cenia wieder zusammengesetzt und mit der Kennung 6°106 der 2./J88 in Saragossa übergeben. Auf dem folgenden Foto trägt sie das Staffelabzeichen der 3./J88.
Ende März 1939 wurde die Maschine bereits nach 25 Flugstunden an die Grupo 5 - G - 5 weitergereicht, die sich ab Juli 1939 Grupo 25 des 23.Regimento de Caza nannte. Später kam sie dann vermutlich zu der Escuadron 23 des 2.Ala de Caza und zu der Escuela de Caza in Moron de la Frontera. Ab 1954 diente sie als Anschauungs- und Übungsobjekt bei der Lehrlingsschule in Logrono.
Im Jahre 1959 wurde sie von der in Sevilla ansässigen Firma Hispano Aviacion mit einem neuen Anstrich versehen, der dem einer Bf 109 E der 4. Staffel des Jagdgeschwaders 26 "Schlageter" entsprach. Eine Kennung, Nummer oder Winkel, wurde nicht aufgebracht.
Das selbstverständlich angebrachte Hakenkreuz, wie es historisch nunmal korrekt ist, war anscheinend für MBB der Anstoss das die Maschine in Deutschland mit einem neuen, nicht authentischen Anstrich und dem fiktiven Stammkennzeichen AJ+HY versehen wurde. Aufgemalt wurde ebenfalls die originale Werk-Nr. 790.
So kam die Emil 1960 in das Deutsche Museum nach München. Im April 1974 wurde sie anläßlich einer Feier des JG 74 "Mölders", ausgeliehen und dort vom Personal des JG 74 mit dem jetzigen Anstrich versehen. Daher auch die Kennung des JG 51 "Mölders". Die aufgemalte Werk-Nr. 2804 ist frei erfunden.
Seit etwa September 2015 wurde die Maschine im Deutschen Museum München aus der Ausstellung genommen, bzw. wurde sie zerlegt. Sie wurde in die Flugwerft Schleißheim gebracht und dort ausgestellt.
Sie soll später eine Überholung in der Flugwerft Schleißheim bekommen und es soll hierbei der originalgetreue Anstrich als 6-106 aus der Dienstzeit bei der Legion Condor wiederhergestellt werden. Möglicherweise und wünschenswerter Weise werden auch die unansehnlichen Öffnungsschnitte wieder geschlossen.
Etwa Ende Januar 2021 wurde die Maschine wieder in das Deutsche Museum München gebracht. Die überarbeitete Ausstellung wurde etwa Mitte 2022 eröffnet. An der Maschine hat sich leider wenig getan. An der linken Rumpfseitenwand wurde Öffnung mehr oder weniger provisorisch verschlossen und lackiert.